Allgemein Sommer-Tipps Wandern & Bergsteigen

Unterwegs im ZirbenPark am Hochzeiger

Der Erlebnisweg an der Mittelstation im Pitztal ist ein Gesamtkunstwerk und bietet überraschende Ein- und Aussichten rund um die „Königin der Alpen“.

Schon seit jeher schützt der Zirbenwald das Pitztaler Dörfchen Jerzens vor Lawinen- und Murenabgängen. Er schmiegt sich ans Hochzeigergebirge und gehört zu den schönsten Beständen Tirols. Doch die zähe Kiefernart mit ihrem unverwechselbaren Duft kann weit mehr: Sie beruhigt den Herzschlag, fördert die Entspannung, den tiefen Schlaf – und tut einfach gut. Wer das hochalpine Gewächs mit allen Sinnen genießen möchte, besucht den „ZirbenPark Erlebnisweg“ an der Hochzeiger-Mittelstation. Ein Rundweg, der sich als Gesamtkunstwerk in die Natur am Berg einfügt und auf einem Kilometer überraschende Entdeckungen rund um die „Königin der Alpen“ ermöglicht. Angelegt wurde der Weg 2015, seitdem gewinnt er kontinuierlich weitere Attraktionen hinzu. Und weil er kaum Höhenunterschiede aufweist, ist er auch für Kleinkinder geeignet. Sie können hier ihren Forscherdrang ausleben, während Erwachsene entspannt genießen. www.pitztal.com, www.hochzeiger.com

„Jeder folgt seinem eigenen Antrieb“, erklärt Thomas Fleischhacker, Vorstand der Hochzeiger Bergbahnen. „Wir haben uns für ein emotional-intuitives Orientierungssystem entschieden, das ohne den herkömmlichen Schilderwald auskommt und führen mit einer Geschichte spielerisch über den Erlebnisweg.“ Die Protagonisten sind Pitzi, das heißgeliebte Maskottchen des Tals, und der Tannenhäher. Denn ohne den Vogel geht gar nichts. Schließlich lebt er in einer symbiotischen Beziehung mit der Zirbe. Er sammelt die Nüsse und versteckt sie so gut, dass er selbst nur zwei von dreien wiederfindet. Aus dem Rest keimen viele neue Schösslinge – und der Bestand ist gesichert.

„Weil Pitzi lieber essen als verstecken mag, können Kinder dem Tannenhäher helfen, die Nüsse von Pitzi fernzuhalten“, beschreibt Fleischhacker eine der zahlreichen Aktionen. An anderer Stelle können Besucher selbst Zirbenholz hobeln und sich mit den Spänen auch den Duft in einem Leinensäckchen mit nach Hause nehmen. Kids hüpfen im Zirbensprung in frisches Heu, während sportlich Ambitionierte im Zirbenzirkel ihr Bestes geben. Höhepunkt für alle, die Kind geblieben sind, ist der Erlebnisturm in Zirbenzapfenform – mit einer zwölf Meter hohen Aussichtsplattform und einer 16 Meter langen Röhrenrutsche. Besonders hoch im Kurs steht auch das Zirbenwasser – ein Wasserspielplatz an der Mittelstation mit Bachläufen und Holzrinnen zum Bauen und Stauen. Ganz neu in diesem Jahr ist der Zirbenkugel-Kletterbaum. Hier wartet auf die Kinder ein spannendes Wechselspiel aus Klettern und Kugelbahnen. Bereits im vergangenen Jahr kamen das ZirbenNest und die ZirbenKugelbahnen hinzu. Wer mag, relaxt zwischendurch in der Zirbenrast mit einmaligem Blick von der Kaunergratgruppe über den Arlberg bis zu den Lechtaler Alpen.

Doch auch die Stationen des ZirbenParks selbst heischen um Aufmerksamkeit. Ein einheimischer Bildhauer hat echte Kunstwerke geschaffen. Das Portal zum Park etwa – eine vier Meter hohe Skulptur, die den Zirbenbüschel mit seinen fünf Nadeln darstellt. „Ein einzigartiges Symbol – denn nur die Zirbe hat diese fünf Nadeln“, erklärt Fleischhacker. Für alle, die tiefer in die Materie eindringen möchten, gibt es wöchentlich eine geführte Tour.

Kleine und große Abenteurer treffen sich auf der ZirbenCart-Strecke, die über 3,7 Kilometer hinunter zur Mittelstation führt. Besonderer Geschenktipp: die ZirbenCart-Spezialtour (20 Euro pro Person, mindestens fünf Teilnehmer). Gemeinsam mit Guides geht es von der Sechszeiger Bergstation hinunter zur Talstation. Auf ca. zehn Kilometern werden dabei knapp 1000 Höhenmeter überwunden.

Währenddessen versammeln sich Genießer im kostenlosen Zirbenkulinarikworkshop. Dort wird erklärt, wie sich die Zirbe in der Küche einsetzen lässt, mit welchen Zutaten sie harmoniert und was dabei zu beachten ist – natürlich mit kleinen Kostproben. Am Ende können die Teilnehmer für einen Unkostenbeitrag selber einen Zirbenlikör ansetzen und lernen dabei, was ein richtig gutes Stöffchen ausmacht: Hochprozentiger, Gewürze und natürlich Zirbenzapfen. Zirbenzauber in diversen Variationen gibt es auch in der ZirbenBäckerei an der Talstation der Hochzeigerbahn – neben Kaffee und Gebäck, versteht sich. Noch mehr Zirbe gefällig? Dann bietet sich ein Besuch in der Zirbenausstellung in Jerzens an.

Bahnbetrieb am Hochzeiger

Die Hochzeiger Gondelbahn ist von 7. Juni bis zum 13. Oktober täglich in Betrieb. Erwachsene zahlen 18 Euro für Berg- und Talfahrt, Kinder im Alter von 6 bis 15 Jahren 6,50 Euro. Wer die Gletscherpark Card hat, mit der alle Bahnen der Region genutzt werden können und es bei Bonus- und Kulturpartnern Ermäßigungen gibt, fährt gratis. Die Gletscherpark Card kostet für drei (im Zeitraum von fünf Tagen) 68 Euro für Erwachsene, 41 Euro für Kinder (Jahrgänge 2004 bis 2012), die Jüngsten fahren gratis. Ebenfalls viele Vorteile bietet die Pitztal Sommercard, die Urlauber beim Einchecken in über 50 ausgewählten Unterkünften automatisch erhalten: Alle Bergbahnen und zahlreiche Freizeiteinrichtungen sind damit kostenlos.

Über das Pitztal:

Das Pitztal gilt als eines der schönsten und wildesten Seitentäler der Ostalpen. Es liegt zwischen Ötztal und Kaunertal und besticht durch familiäre Atmosphäre ebenso wie durch die Abgeschiedenheit seiner Bergwelt. Wer mag, erkundet die intakte Natur zu Füßen des höchsten Tiroler Gletschers (3440 m) auf eigene Faust oder schließt sich geführten Wanderungen an, die den ganzen Sommer über angeboten werden. Bei zahlreichen Festen sind Kultur und Brauchtum hautnah spürbar. In den vier Gemeinden Arzl, Wenns, Jerzens und St. Leonhard leben insgesamt 7400 Einwohner.

Weitere Infos: Tourismusverband Pitztal, Tel. +43 (0) 54 14 86999, www.pitztal.com

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