Unser Erweckungserlebnis in Sachen Drohne hatten wir Anfang November, als wir auf einer Wanderung rund um Bad Hindelang unterwegs waren: Wir hatten grad die ersten 200 Höhenmeter hinter uns, haben uns ein Päuselchen an der Panoramabank unweit des Jochpasses gegönnt – als es über uns zu surren anfing. Ein Quadrocopter drehte seine Kreise hoch über uns. „Da fliegt eine eeeechte Drohne“, analysierte Timmi, der sogleich nach den Piloten am Kanzel-Aussichtspunkt hoch über uns Ausschau hielt. Doch plötzlich kam Bewegung in den bis dahin ruhig am Himmel stehenden Quadrocopter, er fing an zu schlingern, verlor immer schneller an Höhe und knallte schließlich auf einen Felsen in der Wiese gut 50 Meter oberhalb von uns. In Windeseile starteten die Jungs durch zum Absturzort und kamen wenige Minuten später wieder zurück zur Rastbank – mit vier verschiedenen Einzelteilen der Drohne – und mit ganz viel Aufregung.
Die Geschichte ist mit der Rückgabe der Drohnentrümmer an die Eigentümer, die sich per Auto und GPS-Ortung innerhalb einer knappen halben Stunde bis zu uns durchschlugen fertigerzählt – doch eigentlich ging sie jetzt erst los. Timmi hatte Lunte gerochen, und auch wenn seine erste Begegnung mit einer Drohne mit einem Totalschaden endete, so war klar: Eine Drohne mit Kamera muss her! Und so ging das schreckliche Gesuche im Internet los und uns war schnell klar: Ein Billigmodell ist als Kinderspielzeug eher nicht geeignet, da zu instabil und zu anfällig für Beschädigungen, wenn man dann doch irgendwo ranfliegt. Und ein Profimodell ist als Spielzeug halt schlichtweg zu teuer. Der Nachbar gab uns schließlich den Tipp und wir sind auf einen faltbaren Quadrocopter von Pearl gestoßen, der etliche Features der hochpreisigen Modelle mitbringt, aber preislich trotzdem so liegt, dass er auch mal eben unter dem Weihnachtsbaum landen kann…
Gesagt, getan: Noch am Ersten Weihnachtsfeiertag fanden die ersten Probeflüge statt. Das Fluggerät steckt in einem Koffer und ist faltbar, so dass er auch in einen Kinderrucksack auf dem Weg zur Flugwiese passt. Das Kalibrier- und Einrichtprozedere ist schnell und mit nur wenigen Schritten erledigt – und schon schwebte der Quadrocopter gen Himmel. Wo er übrigens auch stehenblieb, dank der automatischen Stabilisierung per Optical Flow. Die HD-Kamera an der Unterseite erkennt Bewegungen und sorgt gemeinsam mit dem 6-Achsen-Gyroskop für sehr stabile Flugeigenschaften. Funktioniert eigentlich so einfach wie das Fahren mit einem ferngesteuerten Auto – nur eben dreidimensional. Die Fernbedienung ist wohltuend einfach und hat eine Smartphone–Halterung dabei, die das Fliegen mit dem Quadrocopter noch spannender macht. Mit der kostenlosen App wird das Smartphone zur Steuerzentrale für den Quadrocopter – aktuell sind wir in der Erprobungsphase und haben auch schon die ersten Videos und Bilder angefertigt. Endlich Naturbilder von oben – Papa freut sich schon auf die erste Wanderung mit Begleitung am Himmel! Mit ein wenig Erfahrung lassen sich spannende neue Perspektiven von bereits lang bekannten Orten produzieren – wir werden euch hier noch mal ein „Best of“ zeigen, wenn der Schnee gegangen und der Frühling gekommen ist…
Aktuell finden die Flüge bei uns am Sportplatz statt: Wir müssen schließlich noch einiges ausprobieren: die Gestensteuerung, mit der die Kamera im Schwebeflug Handgesten erkennt und man sogar einen Selbstauslöser aktivieren kann. Oder die Waypoint–Funktion, mit der man auf Google Maps eine Flugstrecke markieren kann, die der Quadrocopter dann selbstständig abfliegt. Oder die Kreisflug–Option, mit der man ganz ohne waghalsige Lenkmanöver ein Haus, einen Baum – oder die Mama 🙂 – umfliegen kann und Videos oder Bilder aufnehmen kann. Richtig Spaß macht auch, auf dem Phone zuzuschauen, welchen Blick der Minipilot im Quadrocopter-Cockpit hat! Für Aufregung sorgte die Follow-Me–Funktion, die dafür sorgt, dass der Quadrocopter uns selbständig folgt. Hat was von Hund-Gassi-Fühlen, auch wieder dreidimensional… Größte Panik hat übrigens das Piepsen der Fernbedienung bei Timmi ausgelöst. Es zeigt an, dass es mit dem Akkustand nicht mehr allzuweit her ist. Dank der Rückkehr–Funktion ist das Fluggerät aber bisher immer wohlbehalten zurückgekehrt :-)!
Tipp: Kauft gleich noch einen Zweit-Akku mit dazu, die Akkus sind leicht und haben demzufolge keine allzu lange Kapazität!
Fazit: Ein wunderschönes Spielzeug, perfekt als Einstieg in die Welt der „Bilder von oben“!