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Südtirol – und diese Sache mit der sofortigen Entspannung im Hohenwart

Südtirol hat diese besondere Wirkung: Man kommt an, schaut einmal in die Berge – und plötzlich fällt der ganze Stress einfach ab. Obwohl wir vorher noch im dichten Nebel am Reschensee gesteckt hatten, war die Anspannung spätestens bei der Auffahrt nach Schenna verschwunden. Ein großer Bogen um Meran, ein erster Blick ins Tal, und im Hotel Hohenwart war endgültig klar: Diese vier Tage würden gut werden.

Tag 1: Ankommen, Durchatmen, Aussicht genießen

Das Hohenwart liegt so, als wäre es darauf angelegt, Menschen mit offenen Armen zu empfangen. Apfelhaine ringsum, Gipfel, eine weite Sicht bis nach Meran – man steigt aus dem Auto und fühlt sich sofort richtig aufgehoben. Beim Rundgang durchs Haus bekommen wir einen ersten Eindruck von der Vielfalt: Die verschiedenen Häuser, verbunden durch Gänge, die die unterschiedlichen Wohlfühlorte, Wellnessbereich, Pools, Restaurant und Rückzugsorte miteinander verbinden. Das Spa, das Restaurant, die ruhigen Gartenbereiche – alles wirkt harmonisch aufeinander abgestimmt, ohne einen zu überfordern. Einen Höhepunkt gönnen wir uns gleich zu Beginn: das große Solebecken auf dem Dach. Warm, ruhig, mit gläsernen Wänden und einem Panorama, das fast unwirklich wirkt. Vorne Schloss Schenna, dahinter die Gipfel rund um den Ifinger, und ringsum Apfelwiesen – ein Anblick, der sofort ankommt.

Erster Gedanke:
Hier könnte man bestimmt auch länger als drei Tage bleiben.

Tag 2: Ein Tag im Zeichen von Wellness und Wärme

Unser zweiter Tag stand dank überaus bescheidener Witterung vor allem im Zeichen des Hohenwart-Spas – und das bedeutet in diesem Hotel: loslassen, eintauchen, durchatmen. Vorher aber sind wir noch schnell mit dem Bus (jede halbe Stunde fast direkt vor der Hoteltür, Aussteigen in Meran Theaterplatz) nach Meran gefahren und haben dort einen kurzen Stadtbummel auf den Spuren von Kaiserin „Sissi“, der glorreichen Kur-Zeit und durch die Laubengänge gemacht. Gehört einfach dazu, wenn man in Schenna urlaubt!

Pools & Entspannung

Der 25-Meter-Außenpool lädt dazu ein, ein paar Bahnen zu ziehen – oder einfach die Aussicht zu genießen. Das Wasser warm, die Luft frisch, die Landschaft weit und klar.

Das Solebecken am Dach wurde dann endgültig zum Lieblingsort: Schweben im warmen Wasser, während die Berge ringsum auftauchen und verschwinden, je nachdem, wohin man driftet. Zwischenrein wieder in die Panoramasauna, die vom Rooftop aus einen weiten Blick auf den trüben und doch so wohligen Herbsttag ermöglicht. Selten fühlt sich Entspannung so natürlich an.

Saunen & Ruhebereiche

Im VistaSpa gibt es unterschiedliche Saunen, von der Panorama- und die Bergsauna bis zum Dampfbad. Jeder Bereich ist so gestaltet, dass man wirklich sofort runterfährt. Besonders beeindruckend: die Ruheräume, teilweise mit direktem Blick in die Landschaft. Namen wie „Traumkulisse“ klingen nach Prospekt – treffen es aber dann doch erstaunlich gut.

Tag 3: Der Schennaer Waalweg – ideal für Familien

Am nächsten Morgen stand eine Wanderung auf dem Programm: der Schennaer Waalweg, einer der Klassiker der Region und für Familien nahezu perfekt. Der Weg verläuft entlang eines historischen Bewässerungskanals und ist dadurch angenehm flach, gut gesichert und abwechslungsreich. Es plätschert leise neben uns, es duftet nach Wald, Kastanien liegen am Weg, und immer wieder öffnet sich der Blick ins Tal. Meran liegt wie auf einer Naturbühne unter uns – und man versteht sofort, warum dieser Weg so beliebt ist.

Wir sind gemütlich gegangen, haben Pausen eingelegt, die Aussicht genossen und an einer Almhütte Rast gemacht. Der Duft nach Südtiroler Spezialitäten, der Blick ins Tal und die entspannte Atmosphäre – ein Ort, an dem man gern etwas länger sitzen bleibt.

Der Weg ist rundum familientauglich: keine ausgesetzten Stellen, keine schwierigen Passagen, dafür viel Natur, viel Ruhe und jede Menge schöne Fotomomente.

Bevor es zurück ins Hotel ging, machten wir noch einen Abstecher zum Schloss Schenna und zum Mausoleum von Erzherzog Johann in der Ortsmitte. Ein geschichtsträchtiger Ort mit beeindruckender Lage – und einer Aussicht, die ihresgleichen sucht.

Tag 4: Kulinarik & ein kleiner Abstecher zur Geschichte

Die Küche im Hohenwart verdient eine besondere Erwähnung. Vom Frühstück über die Nachmittagsmarende bis zum abendlichen Menü haben wir uns über eine gut zusammenpassende Mischung aus Regionalität, Kreativität und Leichtigkeit gefreut. Die Gourmet-Halbpension besteht am Abend aus einem Menü, das sowohl klassisch als auch vegetarisch angeboten wird. Und als wäre das nicht schon Variation genug, hält die Küche zusätzlich eine komplett eigenständige Karte mit Vor-, Haupt- und Nachspeisen bereit. Wer also in keiner der Menülinien etwas Passendes findet, kann sich trotzdem ein individuelles Wunsch-Menü zusammenstellen. Das Ganze funktioniert nicht für eine kleine Gästerunde, sondern für alle Gäste in den über 100 Zimmern, Apartments und Suiten, die jeden Abend spontan entscheiden dürfen, was sie essen möchten. Dass das so reibungslos klappt, ist beeindruckend und zeigt, wie viel Können hinter den Kulissen steckt und mit wieviel Drive die richtig netten Mitarbeiter unterwegs sind.

Die kulinarische Ausrichtung beschreibt man am besten als gelungene Verknüpfung aus Südtiroler Wurzeln und mediterraner Leichtigkeit. Typische Gerichte wie Caprese, Minestrone oder Ossobuco stehen dort gleichberechtigt neben alpinen Klassikern. Da man hier in einer der renommiertesten Weinregionen Italiens sitzt, gehört ein regionaler Tropfen fast automatisch dazu. Bemerkenswert ist die Beratung des Service-Teams – freundlich, herzlich, uneitel und treffsicher, ohne die jede „Gourmet-Steifheit“. Am Morgen setzt das Hohenwart seinen kulinarischen Stil fort. Das Frühstücksbuffet kombiniert alpine Produkte mit italienischen Einflüssen, ohne überladen zu wirken: regionale Marmeladen, eine gute Brotauswahl, Schinken- und Wurstspezialitäten, diverse Müslis, frische Früchte und warme Komponenten. Man hat viel Auswahl, aber nie das Gefühl, dass es auf Quantität statt Qualität ausgelegt wäre. Und die Marende, die nachmittägliche Brotzeit samt Kuchenauswahl, ist ein wunderbarer Anlass, seinen Tag so zu planen, dass man um Punkt 15 Uhr im Restaurant ankommt!

Ein Haus mit Geschichte – und Haltung

Was das Hohenwart besonders macht, ist nicht nur das, was auf den Teller kommt, sondern die Geschichte, die im ganzen Haus mitschwingt. Die Wurzeln reichen zurück bis 1957, als Franz Mair das Haus eigenhändig baute – damals mit 19 Betten und einer einzigen Etagendusche. Von dieser kleinen Pension zu einem der führenden Häuser Südtirols zu wachsen, ohne dabei den Sinn für die Gäste und die Welt ringsum zu verlieren, ist eine Leistung, die man im gesamten Aufenthalt spürt. Modernisiert wird hier nicht aus Prestige, sondern mit Sinn und Respekt. Vieles wirkt neu, aber nichts wirkt austauschbar. Man merkt, dass fast jedes Detail – ob in der Architektur, der Zimmergestaltung oder im Service – einen Bezug zur Geschichte und zu den Werten des Hauses hat. Hier geht es nicht um übertriebenen Luxus, sondern um ein stimmiges Ganzes: ein Hotel, das seinen Gästen echte Aufmerksamkeit schenkt, ohne aufgesetzt zu wirken; ein Ort, der hochwertige Küche bietet, aber nicht protzt; ein Familienbetrieb, der über Jahrzehnte gewachsen ist und dennoch zeitgemäß geblieben ist. Persönliche Begegnungen mit der Hoteliersfamilie gehören hier zum angenehmen guten Ton, so bei der Marende mit der bezaubernden Seniorchefin Anna Mair, die es sich nicht nehmen lässt, immer noch selbst mit anzupacken.

Fazit: Hier wollen wir wieder hin!

Nach vier Tagen hatten wir das Gefühl, deutlich länger weg gewesen zu sein. Das Hohenwart ist eines dieser Häuser, die sofort eine gewisse Ruhe vermitteln: durch die Menschen, die dort arbeiten, durch die Architektur, durch die Lage und durch das Panorama, das jeden Tag aufs Neue beeindruckt.

Wer wandert, gut isst, im Solebecken schwebt und zwischendrin einfach die Stille genießt, versteht sehr schnell, warum die vielen Stammgäste immer wieder von einem ganz eigenen „Hohenwart-Gefühl“ sprechen. Und warum man beim Abschied schon leise plant, wann man wiederkommt.

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