Radfahren Sommer

Radfahren in der Zugspitz-Region: Malern, Mönche & der Märchenkönig

Das neu ausgeschilderte Radwegenetz in der Zugspitz Region lädt zum Erkunden, Erleben und Entdecken ein. Abwechslungsreiche Strecken führen zu den schönsten Ecken der Region.

Schon König Ludwig II. genoss die Schönheiten der Zugspitz Region: sanfte Täler, markante Gipfel und tiefe Schluchten. Rund 130 Jahre später ist das Bilderbuch-Panorama von Ammergauer Alpen, Wettersteinmassiv und Karwendelgebirge auf neu ausgeschilderten Radwegen erlebbar. Neun Thementouren zeigen die einzigartige Landschaft und gelebte Traditionen. Egal ob am Berg, am Wasser oder auf den Spuren von Märchenkönig und Künstlern: Das insgesamt mehr als 450 Kilometer lange Wegenetz bietet abwechslungsreiche Routen für Genuss-Radler, Kunst- und Kulturfreunde sowie sportliche Tourenbiker.

 „Die neun unterschiedlichen, teilweise komplett neu gestalteten Thementouren spiegeln das Herz und den Charakter der einzelnen Regionen wider“, erklärt Rainer Lampl von Green Solutions, der die Routen ausgeschildert hat. „Im künstlerisch geprägten Blauen Land sind die Strecken eher flach, Richtung ZugspitzLand geht es langsam bergauf, bis dann rund um Garmisch-Partenkirchen und Grainau die mächtigen Berge ganz nah sind. In der Alpenwelt Karwendel warten erfrischende Naturschauspiele und der Naturpark Ammergauer Alpen punktet mit kulturellen Sehenswürdigkeiten.“ Wenn Rainer Lampl ins Schwärmen gerät, glaubt man ihm sofort, dass er alle Strecken mehrmals abgeradelt ist – und zwar nicht nur wegen seines Arbeitsauftrags.

Kultur und Natur pur auf der „Königsrunde“

Die „Königsrunde“ mit 320 Höhenmetern beispielsweise zählt zu seinen Favoriten: „Gut 40 Kilometer lang radelt man an einigen der eindrucksvollsten kulturellen und landschaftlichen Highlights des Naturparks Ammergauer Alpen vorbei.“ Start ist im Passionsspielort Oberammergau, von dort aus geht es über das bekannte Benediktiner Kloster Ettal nach Schloss Linderhof, einer der Residenzen des Märchenkönigs Ludwig II. Nach der vollen Ladung Kultur tauchen Radler ins liebliche Graswangtal ein und genießen Ausblicke auf die beiden Naturschutzgebiete Weid- und Pulvermoos. Ohne Sightseeing-Stopps ist man insgesamt drei Stunden bis zum Zielpunkt Unterammergau unterwegs. Rainers Tipp: Ein Besuch im „Dorf- und Wetzstoa“-Museum, das die traditionelle Herstellung der Wetzsteine veranschaulicht.

Auf den Spuren des Blauen Reiters

Kunstfreunden dagegen empfiehlt Rainer den Radweg „Blauer Reiter“, der die gleichnamige Künstlergemeinschaft von Gabriele Münter, Wassily Kandinsky und Franz Marc würdigt. In Murnau und Umgebung fanden die Maler Inspiration für einige ihrer bekanntesten Bilder. „Kunstgeschichte und sportliches Erlebnis“, so fasst er die Tour zusammen, die 430 Höhenmeter im Gepäck hat. Start und Ziel der 60 Kilometer langen Fahrt sind in Murnau. Unterwegs sollte man unbedingt einen Besuch im Schlossmuseum Murnau, dem Münter-Haus und dem Franz Marc Museum einplanen. Auch das Freilichtmuseum Glentleiten liegt auf der Route und fasziniert alle Generationen: „Hier taucht man in die Historie bayerischen Landlebens von anno dazumal bis heute ein.“

Für sportliche Ambitionierte und E-Biker: Die „Spitzenblick-Tour“

Als Highlight für sportliche Fahrer rät der Radweg-Spezialist zur „Spitzenblick-Tour“ mit rund 80 Kilometern und 480 Höhenmetern. Die majestätischen Spitzen des Wettersteingebirges stets im Blick, geht es vorbei am artenreichen Murnauer Moos und über die bayerischen Bilderbuchorte Ohlstadt, Eschenlohe, Oberau und Farchant bis nach Garmisch-Partenkirchen. Wer fit ist oder auf die Kraft des Akkus vertrauen kann, macht noch einen Abstecher ins beschauliche Grainau, zum Beispiel zum Badersee, der ein Geheimnis birgt: In seinen smaragdgrünen Tiefen liegt auf einem Felsblock in rund fünf Metern Tiefe die lebensgroße Skulptur einer Nixe.

Erfrischung garantiert

Auch bei der 64 Kilometer langen Radrunde „Isarspuren, Buckelwiesen & Seen“ lockt ein Sprung ins kühle Nass. Immerhin muss man hier 620 Höhenmeter überwinden. Die Tour führt an Gerold- und Barmsee vorbei und begleitet die Isar über den traditionellen Geigenbauort Mittenwald bis nach Scharnitz. „Der Rückweg führt über den Schmalensee ins einzigartige Reich der Buckelwiesen, einem Souvenir aus der Eiszeit. Traditionell werden diese besonderen Wiesen von Hand gemäht“, weiß Rainer Lampl, der für die neuen Themenrunden nicht nur die üblichen Fahrradweg-Beschilderung mit Richtungs- und Kilometerangaben entwickelt hat, sondern auch 52 Informationstafeln mit spannenden Details und Fakten.

Gut zu wissen

Die Broschüre „Thementouren Zugspitz Region“ gibt es vor Ort in allen Touristinformationen. Unter www.zugspitz-region.de gibt es die Touren online mit Höhenprofil.

Über die Zugspitz Region

Die Zugspitz Region ist ein touristischer Zusammenschluss in Oberbayern, dem sechs Destinationen angehören: das ZugspitzLand, die Alpenwelt Karwendel, das Blaue Land, der Naturpark Ammergauer Alpen sowie die Gemeinden Garmisch-Partenkirchen und Grainau. Alle befinden sich in geografischer Nähe von Deutschlands höchstem Berg, der Zugspitze (2.962 m).

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